04.08.2014

„NaturWelten“ – Dauerausstellung des Landesmuseums in modernem Gewand

Klosterkammer Hannover fördert innovatives Vermittlungskonzept mit 100.000 Euro

Beim Rundgang durch die „NaturWelten“: Klosterkammerpräsident Hans-Christian Biallas und die Projektleiterin des gerade fertiggestellten naturkundlichen Bereiches, Dr. Annette Richter (von links).
Foto: Klosterkammer/Lina Hatscher

Zum Start in die Sommerferien ist die neu gestaltete naturkundliche Dauerausstellung „NaturWelten“ im Landesmuseum eröffnet worden. Ein Teil der Neukonzeption des Museums ist damit abgeschlossen. Die Umgestaltung hat bisher 1,4 Millionen Euro gekostet, wovon eine halbe Million vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und 600.000 Euro von weiteren Förderern stammen. Mit 100.000 Euro hat die Klosterkammer Hannover das innovative Vermittlungskonzept unterstützt.

Das Landesmuseum wandelt sich zum „WeltenMuseum“: Für die Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover, stand bei der Überarbeitung der Dauerausstellung im Vordergrund, Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Bereichen zu schaffen und die Vielfalt des Ausstellungsstücke als Mehrwert zu begreifen. So entstand das Welten-Konzept. Die „MenschenWelten“ sowie die „KunstWelten“ werden auf zwei weiteren Etagen oberhalb der naturkundlichen Ebene folgen.

Nordseevögel in Vitrinen.

Heimische Tierwelt: In einem Teilbereich der Dauerausstellung steht die Nordsee im Mittelpunkt.
Foto: Landesmuseum Hannover

In den „NaturWelten“ beginnt der Rundgang an der Nordsee, führt Besucher ans Mittelmeer, auf die Kanaren, in die Karibik und schließlich nach Südamerika. Spannend, zum Anfassen, Ausprobieren und Studieren sind die teilweise einzigartigen Stücke der Sammlung aufbereitet. „Die Verbindung von lebenden Tieren und Fossilien der Naturgeschichte, die wir als zentrales Element umgesetzt haben, ist einzigartig in Deutschland“, sagt Dr. Katja Lembke. So huscht eine Streifenköpfige Bartagama unter dem starren Abguss eines Dinosaurierskelettes durch den Sand. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Umweltverständnis. „Die Umwelt ändert sich, aber das Zutun des Menschen ist entscheidend“, sagt Dr. Annette Richter, Projektleiterin der „NaturWelten“, mit Blick auf drei Präparate von Vogelarten, die vom Menschen ausgerottet wurden.

Für junge Besucher ist die Ausstellung durch das Vermittlungsangebot zu einem Lernort für erlebnisorientierte Natur- und Umweltbildung geworden. An Medienstationen werden zum Beispiel der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Nord- und Ostsee thematisiert. „Ich bin froh, dass die Klosterkammer das Landesmuseum dabei unterstützen kann, die Dauerausstellung ‚NaturWelten‘ nach den neuesten Erkenntnissen der Museumspädagogik umzugestalten. Die Multimedia-Installationen laden Kinder und Jugendliche zum Mitmachen ein – bei diesem Format steht das besonders effektive ‚entdeckende Lernen‘ im Mittelpunkt“, sagt Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover. Das Land sei zwar für das Museum zuständig, könne aber nicht in vollem Umfang finanzieren, was aus pädagogischer Sicht wünschenswert ist. Seit dem Jahr 1951 hat die Klosterkammer insgesamt 21 Projekte des Landesmuseums gefördert. (lah)