Wir erhalten, pflegen & bauen

Die Klosterkammer erhält das ihr anvertraute Erbe, das aus historischen Baudenkmalen und Kunstwerken besteht. Experten der Denkmalpflege erarbeiten Strategien, um die Gebäude den sich verändernden Bedingungen anzupassen.

Vier Männer und drei Frauen, darunter Rita Hoheisel, Leiterin der Abteilung für Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer, stehen um einen Tisch auf dem Pläne und Proben für Baumaterial liegen.

Gemeinsam Entscheidungen treffen: Unter Leitung von Rita Hoheisel (3. v. li.) besprechen sich Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Dezernaten der Abteilung für Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer.
Foto: Harald Koch

Architekten, Planer, Zeichner, ein Kunsthistoriker und Restauratoren: Bei der Klosterkammer Hannover arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Bau- und Kunstpflege Hand in Hand. Kenntnisse über die Bauhistorie, Materialkunde und Wissen über Kunstgeschichte gehören zum Handwerkszeug eines jeden Einzelnen. Die Klosterkammer unterhält mehr als 800 Gebäude, die größtenteils unter Denkmalschutz stehen. Ein Schwerpunkt der Betreuung liegt auf 15 belebten Frauenklöstern und Damenstiften, 43 Kirchen, Domen und Kapellen, die evangelische und römisch-katholische Gemeinden nutzen, sowie 18 Klostergütern.

Die Klosterkammer ist einzigartig, weil sie einen so bedeutenden und umfangreichen Gebäudebestand überwiegend in Eigenregie betreut. Im Vordergrund stehen der Erhalt und die Pflege dieser hochrangigen Baudenkmale. Damit Klöster und Kirchen auch weiterhin mit Leben gefüllt bleiben, sind laufend Umbauten im Einklang mit dem historischen Bestand notwendig. „Wir planen unsere Baumaßnahmen selbst und betreuen sie bis zur Fertigstellung“, erklärt Rita Hoheisel, Leiterin der Abteilung für Bau- und Kunstpflege. Das Fachwissen zu Denkmalpflege und Restaurierung ist in der Klosterkammer vorhanden. Bauvorhaben werden dem Landesamt für Denkmalpflege lediglich angezeigt, gleichwohl findet ein intensiver fachlicher Austausch statt. „Wir pflegen eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“, sagt Rita Hoheisel.

Christiane Adolf und David Mühlenhaupt aus der Restaurierungswerkstatt bereiten den Transport der hölzernen Figur Helmburgis vor.
Foto: Harald Koch

Die Restauratorinnen und Restauratoren der Werkstätten in Hannover und Lüneburg betreuen Kunstwerke wie Gemälde, Skulpturen, Altäre, Möbelstücke, Wandmalereien und Textilien. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Dr. des. Jörg Richter stellen sie sicher, dass rund 12.000 hochrangige Kunstgegenstände auch in Zukunft bewundert, erforscht und genutzt werden können. „Wir sind nur Verwalter dieser Kunstschätze und nicht deren Eigentümer“, sagt Corinna Lohse, Leiterin der Restaurierungswerkstätten. „Es ist unsere Verpflichtung, dieses Vermächtnis auch für kommende Generationen zu erhalten.“

Zwei Frauen in der Textil´restaurierungswerkstatt Lüneburg der Klosterkammer sind über ein Werk gebeugt, tragen beide Handschuhe und haben Pinzetten in der Hand.

Kunsthistoriker Dr. Jörg Richter und Restaurator Johannes Mädebach bei der Begutachtung des Tympanons in der Hildesheimer St. Godehardkirche. Foto: Corinna Lohse, Klosterkammer