15.10.2025

Neues Kirchendach und Neander-Jubiläum in Ilfeld

27. September 2025: Festgottesdienst und Empfang in der Klinik

Sprachen in der Neanderklinik (v.l.): Geschäftsführerin Martina Röder, Landrat Matthias Jendricke und Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt. Foto: Kathrin Kind

Ein neues Dach für die St. Georg-Marien-Kirche: Der Abschluss der Arbeiten und der 500. Geburtstag von Michael Neander, dem Namensgeber der dort ansässigen Klinik, wurden im thüringischen Ilfeld gefeiert.

Am 27. September kamen viele Gäste aus Gesellschaft und Politik nach Ilfeld, das zu der Gemeinde Harztor am Rande des Naturparks Südharz, gehört. Der Humanist, Reformator und ehemals Rektor der Klosterschule Ilfeld Michael Neander spielt im örtlichen Leben eine prominente Rolle – der gleichnamige Platz mit seiner Statue zwischen Kirche und der nach ihm benannten Klinik, liegt in der Mitte Ilfelds. Und so bildete sein 500. Geburtstag den Anlass, zugleich zurück und nach vorne zu schauen.

Im Gottesdienst als Auftakt des festlichen Tages begrüßte Heike Stenger, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates des Kirchgemeindeverbandes Ilfeld, die Gäste. Grußworte sprachen Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer Hannover, und Dipl. Bauingenieur Torsten Hartung von dem für die Bauarbeiten am Kirchendach verantwortlichen Ingenieurbüro Hartung. Andreas Schwarze, Superintendent des Kirchenkreises Südharz, predigte. Pastor Gregor Heimrich leitete den Gottesdienst.

Für die Klosterkammer-Präsidentin war es der erste Besuch an diesem Ort, der aufgrund seiner Lage eine besondere Stellung einnimmt. Die überwiegende Mehrheit der von der Klosterkammer Hannover erhaltenen rund 700 denkmalgeschützten Gebäude liegen in Niedersachsen. Seit 1823 verwaltet die Klosterkammer das Stiftsvermögen Ilfeld. Dazu gehören heute beispielsweise das unmittelbar neben der Kirche gelegene Stiftsgutsgelände sowie rund 1.600 Hektar Forstflächen. Mit aus dem Stiftsvermögen erwirtschafteten Mittel fördert die Klosterkammer seit mehr als 200 Jahren Vorhaben in den Bereichen Bildung und Kirche. Pro Jahr stehen derzeit 80.000 Euro dafür zur Verfügung. Eine Ausnahme wurde für die Kirche gemacht, erläuterte Dr. Thela Wernstedt: „Wir haben die Neueindeckung des Daches der Georg-Marien-Kirche mit 200.000 Euro unterstützt. Sie ist ein geistliches und religiöses Zentrum, ein kultureller Treffpunkt und ein Bildungsort.“ Jüngst war ebenso ein weiteres Projekt in der Kirche von der Klosterkammer gefördert worden: die Begehbarmachung der Orgel.

Nach dem Gottesdienst schloss sich ein gemeinsames Mittagessen und der Empfang mit umfangreichem Programm rund um Leben und Leistungen Michael Neanders in der gleichnamigen Klinik an. Martina Röder, Geschäftsführerin der Neanderklinik, begrüßte die Gäste in den Gebäuden der ehemaligen Klosterschule in Ilfeld, die heute eine Pflegeeinrichtung für Senioren beherbergen. Harztors Bürgermeister Stephan Klante sprach Grußworte. Matthias Jendricke, Landrat des Landkreises Nordhausen, zog eine Verbindung von Neander als Pädagogen zur Entwicklung, die auf dem Gelände des Stiftsgutes zu sehen ist: „Ich freue mich, dass wir passend zum Neander-Jubiläum gleich hier nebenan eine neue Grundschule bauen, damit diesen historischen Schulstandort beleben und die Bildung im ländlichen Raum stärken!“

Auf dem Stiftsgelände wird für die Zukunft gebaut: Zum einen errichtet der Landkreis Nordhausen dort eine Grundschule. Weiterhin soll aus Mitteln des Stiftes Ilfeld in dem ehemaligen Verwalterhaus eine Kindertagesstätte entstehen und es wird ein Revierleitergehöft als Wohn- und Arbeitsstätte für den Revierleiter des Stiftsforstbetriebs Ilfeld gebaut. (lah)

Die St. Georg-Marien-Kirche in Ilfeld während der Bauphase im Juli 2025. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer