19.09.2025

Solarpark Tiste eröffnet

Anlage auf rund 54 Hektar / Größte Flächeneigentümerin ist die Klosterkammer

Blick auf den neuen Solarpark Tiste aus der Luft. Foto: NewDev Management GmbH

Die NewDev Management GmbH aus Heidenau realisierte den Solarpark Tiste gemeinsam mit dem dänischen Energieunternehmen Nordic Solar A/S, das die Anlage südlich der Elbe-Weser-Bahnstrecke errichtet hat und betreibt.

Die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Gemeinde Tiste im Landkreis Rotenburg (Wümme) ist nach rund fünf Jahren Planungs- und Bauzeit jüngst fertiggestellt worden. Die offizielle Einweihung erfolgte am 23. August 2025. Die Anlage erstreckt sich auf rund 54 Hektar Fläche und umfasst knapp 64.600 Solarmodule. Damit werden laut der Projekt-Verantwortlichen künftig pro Jahr rund 10.500 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgt.

Der Klosterkammer Hannover gehört mit 33 Hektar der größte Teil der Flächen, die sie langfristig an die Betreiber verpachtet hat. Es handelt sich um drei Flurstücke mit Acker- und Grünland. Diese haben geringe Bodenzahlen zwischen 28 und 38, welche die Wertigkeit für die Landwirtschaft definieren. Das Niedersächsische Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes macht die Vorgabe, dass die Kennzahlen der Flächen für die Nutzung von Photovoltaikanlagen unterhalb von 50 liegen soll, damit keine wertvollen Äcker für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen. „Die Klosterkammer stellt Flächen im Eigentum der von ihr verwalteten Stiftungen an passenden Standorten für die Nutzung erneuerbarer Energien zur Verfügung. Es freut mich, dass mit dem Solarpark in Tiste ein weiteres, regional verankertes Projekt hinzugekommen ist und wir einen Beitrag zur Energiewende leisten können“, sagte Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt.

Außerdem sind an dem Solarpark drei private Flächeneigentümer beteiligt. Die Kabeltrasse zum Umspannwerk liegt größtenteils auf öffentlichen Grundstücken der Gemeinde Tiste sowie der Samtgemeinde Sittensen und auch auf Flächen der Klosterkammer. „Die Energiewende kann nur vor Ort gelingen, wenn Flächeneigentümer, Gemeinden und Projektierer sich gemeinsam für ein Projekt einsetzen“, erläuterte Tanja Mado, Geschäftsführerin bei NewDev.

Gemeinde Tiste profitiert: Vertreterinnen und Vertreter der Dorfjugend, der Feuerwehr, des Sportvereins, der Moorbahn und des Kinder- und Jugendheims „Heidi’s Kinderhaus“ mit symbolischen Schecks zur Eröffnung. Foto: Feuerwehr Tiste

Als Zeichen der lokalen Wertschöpfung haben die regionale NewDev und der dänische Investor zur Eröffnung Spenden an fünf örtliche Vereine und Institutionen in der Gemeinde Tiste übergeben. Die symbolischen Schecks über jeweils 2.500 Euro nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Dorfjugend, der Feuerwehr, des Sportvereins und der Moorbahn entgegen. Das Kinder- und Jugendheim „Heidi’s Kinderhaus“ erhielt zur Eröffnung einen symbolischen Scheck über 1.000 Euro. NewDev-Geschäftsführer Dr. Mark-Oliver Otto erklärte: „Es war unser Ziel, die Menschen vor Ort an dem Erfolg des Projektes teilhaben zu lassen.“

Die lange Zeit, bis das Projekt abgeschlossen werden konnte, ist auch durch einen zwischenzeitlichen Stopp durch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg begründet. Danach sei das Vorhaben vollständig überarbeitet worden und erfülle heute höchste ökologischen Standards, erläuterten die Projekt-Verantwortlichen. Dabei stünden der Schutz bedrohter Brutvogelarten des Offenlandes – wie Kiebitz und Großer Brachvogel – besonders im Fokus. Um diesen Arten neue Lebensräume zu bieten, wurde eine Ausgleichsfläche mit mehr als elf Hektar bereitgestellt, auf der zum Beispiel Wiedervernässung, Anlage von Blänken und extensive Grünlandpflege umgesetzt werden. (lah)