09.03.2017

Digitale Orgel bietet vielfältigen Klang

Klosterkammer finanziert modernes Instrument für Klosterkirche Fredelsloh

Neuer Klang: David Kisselbach vom Orgelvertrieb Kisselbach und Kirchenmusiker Günter Stöfer führen Arno Braukmüller, Bauleiter von der Klosterkammer Hannover, Pastor Peter Büttner und Baudezernent Dr. Tim Wameling (v.li.) die digitale Orgel vor. Foto: Eriksen

Moderne Technik, große Klangvielfalt: Eine neue digitale Orgel bereichert die Gottesdienste in der Klosterkirche Fredelsloh. Pastor Peter Büttner und Organist Günter Stöfer präsentierten das Instrument am 31. Januar 2017 der Öffentlichkeit. Die Anschaffungskosten von 18.000 Euro trägt die Klosterkammer Hannover.

„Die Vorteile einer digitalen Orgel gegenüber einer klassischen Pfeifenorgel liegen klar auf der Hand. Sie ist einfacher in der Wartung, wesentlich günstiger und kann Schwankungen im Raumklima besser vertragen“, erläutert Dr. Tim Wameling, Baudezernent der Klosterkammer. Der Austausch der alten elektronischen Orgel aus den 1970er-Jahren war dringend notwendig geworden, da diese in sehr schlechtem Zustand war. „Eine Reparatur der alten Orgel wäre völlig unwirtschaftlich gewesen und eine Pfeifenorgel hätte rund eine halbe Million Euro gekostet“, so Dr. Tim Wameling.

Nicht nur der Preis der digitalen Orgel sondern auch ihre Qualität überzeugen: „Sie bietet eine unglaubliche Klangvielfalt und ist die modernste Orgel im Kirchenkreis Leine-Soling“, sagt Pastor Peter Büttner. „Die Besonderheit an dieser Orgel ist die Art der Klangverarbeitung“, ergänzt Günter Stöfer. „Hier wird die so genannte Physis-Technologie angewandt“, so der Organist der Evangelisch-lutherischen Trinitatis-Kirchengemeinde Leine-Weper. Das bedeutet, der Ton wird live in der Orgel erzeugt und kann beeinflusst und verändert werden. „Auf diese Weise wird der Kirchenmusiker sein eigener ‚Klang-Architekt‘ und bestimmt den Klang der Orgel mit“, erklärt Günter Stöfer. So lassen sich etwa die Bauform der Pfeife, der Winddruck und andere Faktoren ebenso regulieren wie das Ansprechverhalten der Pfeife, Hallanteile und der Druckpunkt der Tasten. Zusätzlich zu den herkömmlichen Orgelregistern hat die dreimanualige digitale Orgel 30 Instrumentenstimmen hinterlegt. Damit lässt sich das Repertoire der Orgel erweitern um Klavier, Cembalo oder Streicherstimmen. Die technischen Feinheiten der Fredelsloher Neuanschaffung haben sich bereits herum gesprochen. Viele Organisten von nah und fern zeigen großes Interesse und melden sich zum Probe spielen an.

Die Klosterkammer unterhält die Klosterkirche Fredelsloh aus dem 12. Jahrhundert. Zwischen 2012 und 2014 wurden die beiden Kirchtürme aus Sandsteinquadern für rund 740.000 Euro aufwendig saniert. (sl)