11.04.2019

Gemischter Laubwald ersetzt Nadelholz

Sturmschäden beseitigt: Klosterforsten lassen Flächen im Revier Winzenburg aufforsten

Hier entsteht ein Mischwald aus Laubhölzern, die teilweise durch Wuchshüllen geschützt sind, entlang der Landesstraße von Freden nach Lamspringe. Foto: Klosterforsten/Andreas Zimmer

Der Sturm Friederike hat zu Beginn des vergangenen Jahres in niedersächsischen Wäldern große Schäden hinterlassen. Teilweise sind soweit das Auge reichte Fichten entwurzelt worden. In der Revierförsterei Winzenburg am Rande des Harzes haben Bagger nun die letzten Baumreste weggeräumt. „Danach hat eine beauftragte Baumschule neue Laubbäume auf einer Fläche so groß wie drei Fußballfelder gepflanzt. Dies sind beispielsweise Bergahorn und Kirschbäume in grünen Wuchshüllen. Ebenso kamen Buchen und Roterlen ohne Einzelschutz in die Erde“, erläutert Revierleiter Andreas Zimmer.

Als Besonderheit wurden auch 100 Flatterulmen als Baum des Jahres 2019 entlang eines Bachlaufes gepflanzt. Sie ist auf Standorte nahe von Flüssen und Auwälder spezialisiert – viel Lebensraum ist wegen begradigter Flussläufe und Trockenlegungen verloren gegangen. Diese Baumart kommt deshalb mittlerweile selten in Deutschland vor. Die hierzulande heimischen Berg- und Feldulmen stehen jedoch durch auf Ulmen spezialisierte Schädlinge am Rande des Aussterbens, die Flatterulme ist diesem Ulmensterben gegenüber deutlich widerstandsfähiger. Sie bietet für auf Ulmen als Lebensraum angewiesene Tier- und Pflanzenarten eine Alternative. Die Baumart hat sich außerdem wegen ihres zähen Holzes als ausgesprochen sturmfest und resistent gegenüber veränderten Klimabedingungen erwiesen. „In den Klosterforsten nutzen wir die Katastrophe der Sturmschäden als Chance, indem wir gemischtere Wälder mit mehr Laubholz begründen. Diese werden künftig besser den Folgen des Klimawandels und Stürmen widerstehen“, betont Constantin von Waldthausen, Leiter der Klosterforsten. (lah)