30.08.2022

Neue Äbtissin Ulrike Kempe im Kloster Marienwerder feierlich eingeführt

150 Gäste kamen zum Festgottesdienst

Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr, Äbtissin Ulrike Kempe und Kammerdirektor Andreas Hesse vor dem Festgottesdienst zur feierlichen Einführung der neuen Leiterin des Klosters Marienwerder. Foto: Harald Koch

Äbtissin Ulrike Kempe hat seit dem 15. Oktober 2021 die Leitung des Klosters Marienwerder inne. Die feierliche Einführung in ihr Amt erfolgte am 28. August 2022, Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr hat die neue Äbtissin während eines Festgottesdienstes eingesegnet.

150 geladene Gäste kamen zum Festgottesdienst in der Klosterkirche Marienwerder. Kammerdirektor Andreas Hesse übernahm als Vertreter der Klosterkammer die Einsetzung von Ulrike Kempe in das Amt der Äbtissin des Klosters Marienwerder. Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, sprach die Predigt und den Segen für die neue Äbtissin.   

Das Kloster Marienwerder hat einen sozialen Schwerpunkt: Seit 2014 besteht dort die Möglichkeit des selbstbestimmten Wohnens im Alter. Nach einer siebenjährigen Umbauphase stehen seit dem Jahr 2020 insgesamt 16 Wohnungen und zwei Gästezimmer zur Verfügung. Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer, erläuterte: „Wir haben im Kloster Marienwerder die Voraussetzungen geschaffen, dass Frauen aus im Zuständigkeitsbereich der Klosterkammer gelegenen Klöstern und Stiften dort ihren letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt und in einer ihnen vertrauten Atmosphäre verbringen können.“

Das Angebot nutzen derzeit elf betagte Konventualinnen und Äbtissinnen sowie fünf freie Mieterinnen. Im Kloster Marienwerder leben außerdem zwei Konventualinnen und die Äbtissin, die gemeinsam den Konvent des Klosters Marienwerder bilden. „Eine meiner weiteren Aufgaben wird es sein, Nachwuchs für den Konvent zu gewinnen“, sagte die 58-jährige Ulrike Kempe. Interessierte Frauen lädt sie zu einem Besuch ins Kloster ein, um die Hausgemeinschaft kennen zu lernen. Der Konvent des Klosters Marienwerder hat die Aufgabe, die Frauen, die dort ihren Lebensabend verbringen, zu unterstützen und zu begleiten. Die gegebenenfalls notwendige pflegerische Betreuung wird durch ambulante Anbieter, vor allem die Diakoniestationen Hannover gGmbH, sichergestellt.

„In Marienwerder bin ich für den reibungslosen Ablauf zwischen den im Kloster Tätigen und den dort lebenden Menschen verantwortlich“, fasst die gelernte Krankenschwester, Berufsschulleiterin und Diakonieschwester des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf ihre Arbeit zusammen. Selbstverständlich gehört das geistliche Leben dazu – etwa regelmäßig stattfindende Andachten, Feiern zu christlichen Feiertagen und ein gemeinsames Mittagessen mit den Bewohnerinnen.

Viele Angebote des Klosters Marienwerder, die in den vergangenen Jahren aufgebaut worden sind, bleiben erhalten. Dazu gehört ein regelmäßig freitags stattfindender Spielenachmittag, zu dem auch Spielinteressierte außerhalb der Klostermauern eingeladen sind. Dieser findet momentan unter Berücksichtigung der aktuell gültigen Corona-Regeln des Landes Niedersachsen statt.

Auch tierische Mitbewohner sind auf dem Klostergelände eingezogen: Seit dem Frühjahr 2021 züchtet Imker Daniel Dietrich im Klostergarten Bienen. Gemeinsam mit ihm entwickelten Konventualin Elisabeth Nitschke und Ulrike Kempe die Idee, Kindern zu zeigen, wie wichtig Bienen für die Umwelt und unsere Nahrungsmittel sind. Seit April 2022 weiden auf der Streuobstwiese hinter dem Kloster sechs Schafe als tierische Rasenmäher. (ina/lah)