09.05.2017

Wenn Kinder zu Forschern werden

GrabungsCamp Kalkriese hat eröffnet: Klosterkammer fördert museumspädagogisches Angebot mit 40.000 Euro

Haben das GrabunsCamp vorgestellt: Museumsgeschäftsführer Dr. Joseph Rottmann (2. v. l.) mit den Förderern (v. l.) Uwe Heinz Bendig (ARL), Kreisrat Stefan Muhle (TVOSL) und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas.
Foto: Hermann Pentermann

Als neues Angebot im Varusschlacht-Museum in Kalkriese bei Osnabrück hat Ende April 2017 das 100 Quadratmeter große GrabungsCamp eröffnet. Dies bietet ein Mitmach-Programm für Kinder und Jugendliche, die in die Rolle von Archäologen schlüpfen können.

In Ergänzung zum bestehenden Begleitprogramm hat das Museum auf Grundlage der archäologischen Forschungen das GrabungsCamp entwickelt. Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene können dort Schritt für Schritt insgesamt vier Grabungsschnitte mit Rekonstruktionen römischer und germanischer Befunde freilegen. Das Museum erweitert mit diesem neuen Angebot sein Potenzial als außerschulischer, kultureller Lernort. Unter museumspädagogischer Anleitung werden die Funde und Befunde mit echten Grabungswerkzeugen freigelegt.

Das GrabungsCamp ist niedersachsenweit einmalig. Gefördert haben das Projekt das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ARL), der Klosterkammer Hannover, die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung und der Landschaftsverband Osnabrücker Land (LVOSL). Auf dem 100 Quadratmeter großen Gelände sind vier Fundsituationen rekonstruiert, die originalen Situationen der hauseigenen Forschung nachgebildet sind. Dazu gehört das wohl berühmteste Fundstück Kalkrieses – die 1990 zu Tage beförderte Gesichtsmaske eines römischen Reiterhelms, die einst mit Silberblech überzogen war. Des Weiteren gilt es, das Skelett eines römischen Maultieres freizulegen. Ergänzend sind Fundsituationen rekonstruiert, die das Alltagseben der Germanen vor 2.000 Jahren thematisieren: Dazu gehören Überreste eines germanischen Speichergebäudes und einer Feuerstelle.

Ein Junge legt vorsichtig eine Maske aus Metall unter Sand frei.

Junge Forscher können sich bei den Mitmach-Angeboten selber ausprobieren und als Nachbildung das berühmteste Fundstück Kalkrieses freilegen: die Gesichtsmaske eines römischen Reiterhelms.
Foto: Swantje Hemann

„Experimentieren, planen oder arbeiten mit Kelle, Schaufel und Pinsel – all dies sind Tätigkeiten, die die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, im ursprünglichen Sinne des Wortes ,begreifen‘ zu lernen. Da die Förderung von Bildung ein zentrales Thema der Klosterkammer ist, haben wir dieses Projekt gerne mit 40.000 Euro unterstützt“, sagte Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover.

Neben Programmen für Schulklassen von Grundschulen und Gymnasien werden Veranstaltungen zu Kindergeburtstagen, Programme für Familien sowie Erwachsenengruppen angeboten. Im GrabungsCamp finden Termine mit öffentlichen Angeboten, beispielsweise am 21. Mai und 18. Juni 2017 ab 11 Uhr, statt. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Museums zu finden unter: http://www.kalkriese-varusschlacht.de/angebot/grabungscamp-kalkriese. (lah)