26.01.2018

Gemeinsames Lernen leicht gemacht

Von der Klosterkammer gefördert: Verein Chancenwerk bietet an drei hannoverschen Schulen kostenlose Lernförderung an

Reguläre Nachhilfe können sich nicht alle Eltern leisten: Mehr Chancengerechtigkeit bringt die Lernkaskade, darin erhalten Schüler höherer Jahrgänge kostenfreie Nachhilfe von Studierenden. Im Gegenzug unterstützt jeder ältere Schüler Gruppen von jüngeren Mitschülern.

Am 18. Januar 2018 stellten beteiligte Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrer die Lernkaskade an der Realschule Misburg vor. Die Klosterkammer unterstützt das Projekt des Vereins Chancenwerk für zwei Jahre mit insgesamt 50.000 Euro. Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas sagte: „Es freut mich wirklich zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder und Jugendlichen aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen und mit unterschiedlicher Herkunft hier mitmachen. Insbesondere weil der soziale Zusammenhalt und die schulischen Leistungen gestärkt werden, fördern wir dieses Projekt.“

Mit dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe erfahren die Schülerinnen und Schüler eine hohe Wertschätzung und sie erleben, im Team gemeinsam etwas schaffen zu können. Da sie ihre eigenen Kompetenzen und die ihrer Mitschüler erweitern, stärkt dies ihr Selbstbewusstsein. Zudem verbessern sie ihre Noten und haben die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss. „Die Kleinen bekommen Hilfe von den Großen, diese übernehmen Verantwortung und können daran wachsen. Das System der Lernkaskade passt daher genau zu unseren Zielen, die Sozialkompetenz und ein gemeinschaftliches Miteinander zu fördern“, so Jens Bormann, Schulleiter der Realschule Misburg.

In Hannover profitieren rund 240 Schüler an den Integrierten Gesamtschulen Kronsberg und Garbsen sowie an der Realschule Misburg von dem Projekt des Vereins Chancenwerk. Zum einen geht es um kostenlose Unterstützung beim Lernen, damit niemand ausgeschlossen ist. Zum anderen werden die Schülerinnen und Schüler auch in ihrem Zusammenhalt gestärkt, indem sie einander unterstützen. Unter den davon profitierenden Kindern und Jugendlichen stammen einige aus anderen Kulturen oder kommen aus Familien, die sich reguläre Nachhilfe nicht leisten können.

Der Verein Chancenwerk mit Sitz im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel ist bisher in sechs Bundesländern tätig. Seit 2004 setzt er sich für Bildungsgerechtigkeit in mehr als 30 Städten ein und zieht die Bilanz: Bis zu zwei Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen geben an, dass sich ihre schulische Leistung verbessert hat. Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und Lehrer sind von der Wirksamkeit der Lernkaskade überzeugt. Die Chancenwerk-Idee hat sich in den vergangenen Jahren schnell verbreitet. Mehr Informationen zur Arbeit vom Chancenwerk e.V. sind auf dessen Internetseite zu finden: http://www.chancenwerk.de. (lah)