06.05.2025
Klosterkammer präsentierte sich beim Kirchentag
Friedliche Stimmung, fröhliche Menschen: Bis zu 150.000 Gäste in der Innenstadt und auf dem Messegelände

Auf dem Messegelände fanden der Markt der Möglichkeiten sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
Am 4. Mai 2025 ging der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover zu Ende. Es war der Ausklang einer friedlichen und fröhlichen Fünf-Tages-Feier. Auch die Klosterkammer Hannover war in vielerlei Hinsicht präsent.
Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt war als Mitglied des Kirchentags-Präsidiums pausenlos im Einsatz – von der Gedenkfeier am Maschsee zu Beginn bis zum Abschluss-Gottesdient am 4. Mai 2025. Mit einer Gedenkstunde begann der Kirchentag in Hannover am 30. April 2025 gegen Mittag am Maschsee. Einerseits erinnert das Gedenken bei jedem Kirchentag noch vor Beginn der Veranstaltungen an die Anfänge des Kirchentages 1949 und dessen historischen Auftrag, sich kritisch mit dem Verhalten von Kirche und Gesellschaft während der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Andererseits sensibilisieren die Mitwirkenden für aktuelle Themen und Probleme der jeweiligen Kirchentagsstadt. Dort sprach neben der Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund unter anderem auch Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer Hannover.
Der gemeinsame Auftakt zum fünftägigen Kirchentag in Hannover war am 30. April 2025 der Abend der Begegnung in der hannoverschen Innenstadt. Das große Straßenfest begann um 17 Uhr mit Eröffnungsgottesdiensten an mehreren Standorten – zum Beispiel auf dem Platz der Menschenrechte vor dem Neuen Rathaus.
Anschließend zogen Stände unterschiedlicher Organisationen aus Kirche und Gesellschaft Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klosterkammer schenkten am Stand neben der Markthalle an der Ecke Karmarschstraße kostenlos Apfelsaft aus dem Kloster Marienwerder aus und informieren über ihre Arbeitsbereiche. Interessierte konnten ihr Gedächtnis beim großformatigen Klosterkammer-Memory testen und das neue Buch „Evangelische Frauenklöster in Niedersachen“ gewinnen.
Am Kröpcke-Pavillon, vor dem „Musik Kiosk“ nahe des Opernplatzes, zeigte die Klosterkammer Hannover mit der Open-Air-Ausstellung „Cantate sorores! Vom Klang mittelalterlicher Frauenklöster“, wie bedeutend das musikalische Erbe in evangelischen Frauenklöstern Niedersachsens ist. Es handelte sich um eine „City of Music“-Wechselausstellung der Unesco anlässlich des Kirchentags. Thematisiert wurden Gesang, Bildung und Spiritualität im historischen Kontext – erlebbar an sechs Stationen. Über mehrere QR-Codes konnten Interessierte Klänge beispielsweise aus dem Nonnenchor des Klosters Wienhausen hören.
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Dr. Thela Wernstedt (re.) sprach beim Gedenken zu Beginn am Maschsee. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer
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Eröffnungsgottesdienst auf dem Platz der Menschenrechte vor dem Neuen Rathaus. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Großer Andrang beim Abend der Begegnung am Stand der Klosterkammer. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Julia und ihr Sohn Jonathan aus Hannover spielten mit beim Klosterkammer-Memory. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Open-Air-Ausstellung „Cantate sorores! Vom Klang mittelalterlicher Frauenklöster“ von der Klosterkammer Hannover. Foto: Jörg Richter, Klosterkammer
Vielfalt beim Markt der Möglichkeiten auf der Messe
Beim Markt der Möglichkeiten vom 1. bis zum 3. Mai 2025 auf dem Messegelände in Halle 6 erhielten Besucherinnen und Besucher tiefere Einblicke in die Arbeit der Klosterkammer Hannover als Landesbehörde und Stiftungsverwaltung. Darüber hinaus konnten sie sich mit dem hannoverschen Fotografen Uwe Stelter auf eine virtuelle Reise per Fotobox in die 15 Klöster und Stifte der Klosterkammer begeben. Das Bild wurde vor Ort ausgedruckt und ging auf Wunsch auf einer Postkarte als Gruß in die Welt.
„Wir haben fünf sehr intensive Tage mit vielen Gesprächen während des Kirchentags in Hannover erlebt. An den Ständen der Klosterkammer standen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Fragen und Informationen bereit – und das Interesse war groß. Ich bin dankbar für den Austausch und die friedliche Atmosphäre“, sagte Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt.
Vertreterinnen aus den 15 Frauenklöstern und Damenstiften im Verwaltungsbereich der Klosterkammer informierten gegenüber dem Stand der Klosterkammer über ihr Leben und luden zu Meditationen vor Ort ein. Auch das Geistliche Zentrum Kloster Bursfelde hat seine Arbeit an einem Messestand vorgestellt. Ebenso wie das Gethsemanekloster in Riechberg gehört es mit zu den 17 Klöstern in Niedersachsen, die von der Klosterkammer betreut und unterstützt werden.
Die Klosterkammer hat das Zentrum Junge Menschen des Kirchentags auf dem Messegelände mit 150.000 Euro gefördert. Dort haben rund 150 inklusive Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche stattgefunden. Darunter waren neben Gottesdiensten und Konzerten barrierefreie Bewegungsangebote wie zum Beispiel ein Rollstuhl-Parcours sowie Diskussionen zu den Themen Toleranz und gesellschaftliches Engagement.
Zum Feierabendmahl im Kloster Marienwerder kamen am 2. Mai 2025 rund 170 Personen zu einem festlichen Abendmahlsgottesdienst in der Klosterkirche Marienwerder zusammen. Anschließend waren sie eingeladen, im Klostergarten miteinander zu essen.
Wie zum Auftakt fand auch ein Abschlussgottesdienst auf dem Platz der Menschenrechte statt und wurde an unterschiedliche Stellen übertragen – zum Beispiel auf dem Opernplatz aber auch im Verdener Dom. Vor dem Neuen Rathaus kamen laut Veranstalter 22.000 Menschen zusammen, um am 4. Mai 2025 gemeinsam den Abschied zu begehen.
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Kammerdirektor Dr. Matthias Nagel (re.) informierte auch Grant Hendrik Tonne, designierter Niedersächsischer Wirtschaftsminister, über die Arbeit der Klosterkammer. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Presseteam des Kirchentags begibt sich zusammen mit Sabine Löser auf eine virtuelle Kloster-Reise mit der Foto-Box, angeleitet von dem Fotografen Uwe Stelter (li.). Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer, besuchte den Stand. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer
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Sabine Löser, Veranstaltungsorganisation, am Stand der Klosterkammer. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer
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Auf dem Messegelände waren viele Besucherinnen und Besucher zum Kirchentag unterwegs. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
Die Organisation des Kirchentags gab laut NDR bekannt, dass für den Kirchentag insgesamt rund 81.000 Tickets verkauft worden sind. Das sind rund 11.000 mehr als für den vorhergehenden Kirchentag in Nürnberg 2023. Zu den prominentesten Gästen zählten der Bundestagspräsident Frank-Walter Steinmeier, die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und die US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die für ihre Kritik an US-Präsident Donald Trump bekannt geworden ist. In der hannoverschen Innenstadt, wo die Angebote kostenlos waren, kamen demnach zeitweise bis zu 150.000 Menschen zusammen. Unter den Angeboten waren neben zahlreichen Diskussionsforen und Seminaren auch Großkonzerte, bei denen beispielsweise der Reggea-Musiker Gentleman, die Pop-Band Jupiter Jones und die A-Cappella-Formation The Real Group und Anders zu hören waren. (ina/lah)