01.10.2019

1950er-Jahre-Tankstelle eröffnet

Freilichtmuseum am Kiekeberg zeigt in der „Königsberger Straße“ Gebäude aus der Nachkriegszeit

Initiatoren des Projektes „Königsberger Straße“ feierten zusammen mit Unterstützern die Eröffnung der Tankstelle Mitte September 2019. Foto: FLMK

Projekt „Königsberger Straße“: Das Freilichtmuseum am Kiekeberg nahe Buchholz in der Nordheide errichtet in den kommenden Jahren fünf Gebäude, die typisch für das dörfliche Leben in der Nachkriegszeit sind. Die Klosterkammer hat die Vermittlung mit 130.000 Euro unterstützt. Ziel ist, Kinder und Jugendliche für die Zeit der jungen Bundesrepublik zu interessieren.

Mitte September 2019 hat das Freilichtmuseum am Kiekeberg die 1950er-Tankstelle eröffnet. Am Nachmittag wurden Führungen angeboten, unter anderem durch Projektleiter Alexander Eggert, Architektin Theda Pahl und Museumsdirektor Stefan Zimmermann.

Das Freilichtmuseum hat die Tankstelle in dem Projekt „Königsberger Straße“ aufgebaut, das zeigt, wie sich das Leben in der Zeit von 1949 bis 1970 entwickelte. Museumsdirektor Stefan Zimmermann erläuterte: „Die Tankstelle haben wir im Jahr 2018 aus Stade geholt. Wir haben sie in den Zeitschnitt von 1955 zurückversetzt – mit den charakteristischen Gasolin-Farben rot-weiß. In unserer ‚Königsberger Straße‘ verdeutlicht sie die großen Veränderungen, die sich durch den steigenden Individualverkehr während Wiederaufbau und Wirtschaftswunder auch auf dem Lande einstellten.“ Die Tankstelle ist das erste Gebäude, das in der neuen „Königsberger Straße“ fertiggestellt wurde. Weitere fünf Gebäude – ein Siedlungshaus und ein Doppelhaus, eine Ladenzeile ein Fertighaus und ein Aussiedlerhof – werden bis 2023 aufgebaut.

So sah die Tankstelle der Familie Mehrtens in Stade den 1960er-Jahren aus. Der Tankbetrieb endete 1984. Foto: Mehrtens

Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer, sagte zur Eröffnung der Tankstelle: „Die Klosterkammer hat das Großprojekt als außerschulischen Lernort gefördert, weil die begehbaren Exponate mit Medienstationen besonders jungen Menschen die Möglichkeit bieten, die Kulturgeschichte der frühen Bundesrepublik Deutschland kennenzulernen. Darüber hinaus werden Integrationsprozesse der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs erforscht.“

Die „Königsberger Straße“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Bund), das Land Niedersachsen, den Landkreis Harburg, den Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion Hamburg, die Stiftung Niedersachsen, die Stiftung Hof Schlüter, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Klosterkammer Hannover, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. (lah)