25.06.2019

Neuer Glanz für 1.000 Jahre alten Kirchturm

Klosterkammer fördert Sanierung des St. Martinus-Kirchturms in Emmerke mit knapp 77.000 Euro

Zur Eröffnung mit dabei (v. l.): Dipl.-Ing. Markus Scherbanowitz, Bauleiter im Auftrag des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) Hildesheim; Waltraud Jürgens aus dem Kirchenvorstand; Architektin Petra Sauer, BGV Hildesheim; MdB Bernd Westphal; Domvikar Roland Baule und Dr. Stephan Lüttich von der Klosterkammer. Foto: Michael Sinai

Offizielle Einweihung: Die Kirchengemeinde Giesen-Emmerke hatte für den 23. Juni 2019 zur Feier in die Kirche und den angrenzenden Garten geladen. Auf dem Programm standen ein Festgottesdienst und Grußworte sowie im Anschluss einem Mittagsimbiss.

Den Gottesdienst hielt Roland Baule, Domvikar aus Hildesheim. Waltraud Jürgens aus dem Vorstand der Kirchengemeinde hatte im Vorfeld die Organisation der Veranstaltung übernommen. Architektin Petra Sauer aus dem Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim war für die Planung der Baumaßnahme verantwortlich und als eine Vertreterin des Bistums vor Ort. Grußworte gesprochen haben Dr. Stephan Lüttich, Leiter der Abteilung Förderungen der Klosterkammer, der in Giesen wohnhafte MdB Bernd Westphal, SPD-Bundestagsabgeordneter für Hildesheim, sowie der Ortsbürgermeister von Emmerke, Josef Theodor Möller.

Frontansicht eines hell gestrichenen, rechteckigen Kirchturmes mit spitzem Dach.

Außenansicht des Turmes der Kirche St. Martinus nach der Sanierung. Foto: Michael Sinai

„Ich freue mich, dass die Klosterkammer einen Beitrag zum Erhalt dieses Bauwerks leisten konnte. Das außergewöhnlich hohe Alter des Kirchturms war für uns ein Grund, die Außensanierung zu fördern“, sagte Dr. Stephan Lüttich.

Die katholische Kirche St. Martinus ist wegen ihres Turmes eine Besonderheit, denn dieser stammt aus der Mitte des 11. Jahrhunderts und ist damit rund 1.000 Jahre alt. Es handelt sich um das älteste und größte Gipsmörtelbauwerk Norddeutschlands und eines der ältesten Gebäude des Bistums Hildesheim. Die zugehörige Kirche ist als Neubau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts dagegen relativ jung.

Die umfassende bauliche Sicherung des mittelalterlichen Kirchturms war dringend nötig: An Nord- und Südseite des Turmes zeigten sich Verformungen des Mauerwerks, die auf eine Ablösung der inneren von der äußeren Mauerschale hindeuteten. Außerdem wies die Dachkonstruktion Probleme auf. Es gelang, mittels Fugen- und Steinersatz, Einbau eines Stahlrostes im Dachbereich sowie Rückbau von nicht denkmalgerechten Veränderungen, den Turm zu sichern und zu erhalten.

Das Bistum Hildesheim, zu der die Kirchengemeinde gehört, hat die umfangreiche Baumaßnahme geplant und maßgeblich finanziert. Wegen der aufwendigen und kostenintensiven Durchführung, zu der beispielsweise Voruntersuchungen der Bausubstanz gehörten, hat das Bistum unter anderem Bundes-Fördermittel eingeworben. Die Klosterkammer förderte das Projekt mit knapp 77.000 Euro. (lah)