26.04.2019

Paten für geflüchtete Jugendliche gesucht

Klosterkammer fördert die Initiative mit insgesamt 89.000 Euro

Nelly Hagen, die Koordinatorin der Paten-Initiative, in einem Beratungsgespräch. Foto: Nancy Heusel

Im Sommer 2015 und den darauffolgenden Monaten sind viele geflüchtete Menschen in Deutschland angekommen. Sie wurden mit großer Offenheit und Hilfsbereitschaft empfangen. Heute kommen deutlich weniger Geflüchteten nach Deutschland, trotzdem werden ehrenamtliche Wegbegleiter dringend gesucht - insbesondere für junge Menschen.

Die Paten-Initiative zur Integration von unbegleiteten geflüchteten Jugendlichen von IKJA e.V. kümmert sich um junge Geflüchtete zwischen 14 und 24 Jahren aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Eritrea, Somalia und anderen Ländern. Viele der jungen Menschen haben in ihrem Heimatland und auf der Flucht Schlimmes erlebt. Sie leiden unter dem Verlust ihrer Familie und müssen sich in einer neuen Kultur mit fremder Sprache zurechtfinden.

Gesucht werden Ehrenamtliche: Familien, Paare oder Einzelpersonen, die eine Patenschaft oder Lernpatenschaft übernehmen möchten. Dabei treffen sie die Jugendlichen ein- bis zweimal wöchentlich, teilen ein Stück ihres Alltags mit ihnen oder helfen ihnen beim Lernen. Die Mitarbeiter des Projekts üben große Sorgfalt darin, beide Seiten passend zusammenzubringen, damit gegenseitig bereichernde Beziehungen entstehen können, und begleiten beide Seiten in allen Anliegen. Sowohl für die Paten als auch für die Jugendlichen gibt es Schulungen, es gibt Austauschtreffen und gemeinsame Feste, wie auch zahlreiche Aktivitäten für die Jugendlichen.

Die jungen Menschen bringen viel Motivation mit, sich zu integrieren und sich eine neue Zukunft in unserer Gesellschaft aufzubauen. Dies gelingt jedoch viel besser, wenn sie Unterstützung erhalten, berichtet Nelly Hagen, die die Paten-Initiative koordiniert: „Patenfamilien oder Lernpaten leisten einen unverzichtbaren Beitrag, diesen Jugendlichen eine Perspektive zu geben und echte Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen.“ Sie berichtet über die Erfahrungen aus den Jahren 2017 und 2018: „Wir freuen uns, dass es in dem Zeitraum möglich war, 93 Jugendliche an Paten und Lernpaten zu vermitteln und darüber hinaus 36 neue Jugendliche in unserem Projekt zu begleiten. Diese Unterstützung und Wegbegleitung ist für sie nicht nur wertvoll, sondern in vielen Fällen auch lebensverändernd und zukunftsentscheidend.“

Mehr Informationen zu dem Projekt inklusive Kontaktmöglichkeit für Interessierte sind auf der Internetseite des Vereins IKJA e.V. zu finden. (lah)