29.09.2020

Deutsche Waldtage: Spaziergang im Wennigser Forst

Klosterforsten informierten über den Zustand von Nadel- und Laubbäumen

Stefanie Grevelhörster (rechts) führte am 19. September 2020 eine Gruppe durch den Wennigser Forst.
Foto: Ralf Orlowski

An den Deutschen Waldtagen haben die Klosterforsten zu einem Spaziergang „unterm Blätterdach“ eingeladen. Vom 18.-20. September 2020 veranstaltete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, unterstützt vom Deutschen Forstwirtschaftsrat e. V., zum dritten Mal die Aktionstage. Ein wichtiges Thema in diesem Jahr war der Wald im Klimastress.

20 interessierte Besucherinnen und Besucher aus Wennigsen und der Region starteten am 19. September 2020 den Rundgang durch den Wennigser Forst. Stefanie Grevelhörster, Betriebsassistentin der Klosterforsten, führte die Gruppe durch einen Laubwaldbereich. „Es gab noch mehr Anfragen, aber wegen der Corona-Beschränkungen haben wir die Gruppe auf 20 Teilnehmer begrenzt“, sagte sie.

Ein Schwerpunkt der Fragen aus der Besuchergruppe war die kritische Situation des Waldes aufgrund der Wetterextreme in den vergangenen zwei Jahren mit Stürmen, Trockenheit und Schäden durch Borkenkäfer. An einer Stelle mit geschädigten Fichten berichtete die Försterin über die Folgen des Befalls. Die geschädigten Nadelwaldbestände sind für Menschen in und um Wennigsen vor allem an großen Lücken auf der Deisterkuppe zu erkennen.

„Hier in der Klosterrevierförsterei Wülfinghausen, zu dem der Forst in Wennigsen gehört, haben die Klosterforsten vergleichsweise wenig Schäden zu beklagen. Grund dafür ist, dass zu unseren Flächen hier viel Laubwald gehört. Große Schäden sind bei den Klosterforsten hingegen im Südbetriebsteil in Fichtenbeständen aufgetreten – insbesondere in den Revieren Westerhof bei Northeim und Lamspringe am Rand des Harzes“, erklärte Stefanie Grevelhörster. Die Forstexpertin berichtete, wie über Wiederaufforstung der großen Freiflächen und vor welchen finanziellen Problemen Waldbesitzer aktuell stehen, weil zum einen die Holzpreise stark gefallen sind, und zum anderen hohe Kosten entstehen: für das Aufarbeiten der geschädigten Waldflächen und wegen der dringend notwendigen Wiederaufforstung. Nur durch sie können die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion der Wälder erhalten werden. Vor allem im Hinblick auf den aktuell viel diskutierten Klimawandel ist der Wald als Produzent des vielseitigen und CO²-neutralen Werkstoffes Holz, der – vor allem wenn er verbaut ist – auch aktiv zur CO²-Senkung beiträgt, unglaublich wichtig. (lah)